Volk Gottes. Georg Bergner
AD I/2,2, 509–516. S. JACOBS, Les „vota“ des évequês néerlandais, 104–108. Alfrink nimmt damit zentrale Fragestellungen des Konzils vorweg. Zudem äußert er sich auch zu den Fragen der Eigenständigkeit der Ortskirchen, der Internationalisierung der Kurie, der Rolle der Frauen in der Kirche, der Beziehungen von Kirche und Welt sowie der Ökumene.
271 S. POTTMEYER, Die Voten und ersten Beiträge der deutschen Bischöfe zur Ekklesiologie des II. Vatikanischen Konzils: Pottmeyer zählt bei den deutschen Bischöfen vier Einträge zum „Volk Gottes“ (145). Er deutet die Voten insgesamt als zukunftsweisend: „Zweifellos zeichnen sich in diesen Vorschlägen die Grundzüge von Lumen gentium ab: eine biblisch und patristisch fundierte, trinitarische begründete Theologie der Kirche als Sakrament, als communio, als Volk Gottes, unterwegs zum vollendeten Reich Gottes“ (146). Zudem zeigen die Voten einen insgesamt ökumenisch ausgerichteten Geist (149).
272 JOHANNES XXIII., Motu proprio „Superno Dei“.
273 Auch „Kommission für die Glaubens- und Sittenlehre“ – im Folgenden als Theologische Kommission (CT) bezeichnet.
274 S. KOMONCHAK, Der Kampf für das Konzil, 258f. Daneben entstehen weitere Entwürfe zur Offenbarung („De deposito“) und moralischen Fragestellungen („De rebus moralibus et socialibus“). Zum weiteren Verlauf bis zur endgültigen Festlegung der Themen der Schemata am 21. Dezember 1960, s. Ebd., 259–262
275 S. TROMP, Konzilstagebuch, 1/1, 98.
276 S. Ebd. Vorsitzender der Kommission ist der Thomist Marie-Rosaire Gagnebet, Mitglieder der ersten Stunde u.a. der Rektor der Lateranuniversität, Antonio Piolanti und der Amerikaner Joseph Fenton.
277 Tromp, der selbst ein pastorales Interesse an den Tätigkeiten der Katholischen Aktion hatte, war mit Philips bereits in der vorhergehenden Jahren im Zusammenhang mit der Frage des Laienapostolates verbunden. In seinem Tagebuch äußert er sich positiv über Philips und hält ihn von den Mitgliedern der Unterkommission für den Fähigsten. Wiederholt treffen sich Tromp und Philips zu Arbeitssitzungen im kleinen Kreis S. TROMP, Konzilstagebuch 1/1, 102, 198, 244, 324.; S. auch TEUFFENBACH, Einleitung, 20.
278 S. TROMP, Konzilstagebuch 1/1, 302. Vgl. Ebd.: Congar, der sich bereits 1960 in einem Memorandum an die Mitglieder der theologischen Kommission gewandt hatte (90), spricht am 16. November persönlich bei Tromp vor, wird von diesem aber offensichtlich gemieden, was Tromps ablehnende Haltung auf das Anliegen Congars zur Teilnahme an den Sitzungen der Unterkommission zeigt (302). Er lädt sich daraufhin mehr oder weniger selbst ein (326, 368). Zum Zeitpunkt seines Mitwirkens ab November 1961 sind wesentliche Arbeitsaufträge allerdings bereits abgeschlossen. Congars Konzilstagebuch bestätigt, dass Congar sich bereits seit längerem über den Stand der Arbeiten informiert und von Philips auf dem Laufenden gehalten wird. Für den 20.11.1961 bestätigt er die erste Teilnahme an einer Sitzung der Unterkommission. S. CONGAR, My Journal, 39f, 65.
279 Vgl. KOMONCHAK, Der Kampf für das Konzil, 263f. Zum Inhalt des Memorandums s. QUISINSKY, Geschichtlicher Glaube, 250ff.
280 Vgl. TROMP, Konzilstagebuch 1/1: Johannes Witte, Leiter des ökumenischen Zentrums in Groningen stößt am 26. November 1960 zur Kommission hinzu, der Aachener Kirchenrechtsprofessor Heribert Schauf, ein Schüler und enger Vertrauter Tromps wird im Januar Mitglied der Kommission (146). Der auf Wunsch für den ausgeschiedenen Piolati kommende Professor am Lateran, Ugo Lattanzi (158ff) verfasst Ende 1961 die erste Version des ersten Kapitels zum Wesen der Kirche, nachdem der Vorsitzende der Kommission, damit zuvor allerdings Tromp betraut hatte (182, 336ff, 358). Zudem gehören 1961 Joseph Lecuyer, und der Franziskaner Karlo Balić als Experte für Mariologie zur Unterkommission (248). Noch im September 1961 lädt Tromp zudem Umberto Betti in den Kreis der Theologen ein (302).
281 Komonchak bietet hierzu einen Überblick. Offenbar waren die ersten Entwürfe Lattanzis in der Vollversammlung der Zentralkommission im März 1962 so kritisiert worden, dass Tromp hinter dem Rücken Lattanzis von Gagnebet mit der Abfassung eines neuen Textes beauftragt wurde. Nach Intervention Lattanzis einigt man sich auf ein Kompromisspapier zur Vorlage in der Zentralkommission. S. KOMONCHAK, Der Kampf für das Konzil, 325f. S. auch ACERBI, Due ecclesiologie, 115; CONGAR, My Journal, 76.
282 AS 1/4, 12–91.
283 S. Ebd. Auf die Enzyklika „Mystici Corporis“ wird in den Anmerkungen zu den Artikeln 4–7 insgesamt sechsmal verwiesen.
284 Der Verweis auf das Priestertum ist allerdings noch eingeschränkt. Die Laien sind „gleichsam (tamquam) wie das auserwählte Volk, das königliche Priestertum […]“ (Nr. 21).
285 In den folgenden Artikeln 23–27 wird der Weltdienst der Laien wie auch ihre Mitwirkung in der Kirche näher dargelegt, außerdem Dankbarkeit gegenüber dem Einsatz der Laien ausgedrückt.
286 HÜNERMANN, Kommentar, 296.
287 Vgl. HÜNERMANN, Kommentar, 297.
288 S. ACERBI, Due ecclesiologie, 136f.
289 S. HÜNERMANN, Kommentar, 303f.
290 S. ACERBI, Due ecclesiologie, 115, 147. Congar beklagt deutlich das Fehlen aktueller ekklesiologischer Forschung. S. CONGAR, My Journal, 76.
291 Bea selbst war als Bibelwissenschaftler und Leiter des Päpstlichen Bibelinstituts zwischen 1930 und 1949 ein Förderer neuer exegetischer Ansätze, darunter auch der historisch-kritischen Exegese. Die Mitarbeiter des Einheitssekretariats kommen in der Regel aus Ländern, in denen der ökumenische Dialog eine besondere Rolle spielt (Großbritannien, USA, Deutschland, Niederlande, Schweiz), u.a. Johannes Willebrands, Hermann Volk, Frans Thijssen und Lorenz Jäger. S. KOMONCHAK, Der Kampf für das Konzil, 297f.
292 Vgl. KOMONCHAK, Der Kampf für das Konzil, 328.
293 Vgl. KOMONCHAK, Der Kampf für das Konzil, 327f.
294 Vgl. KOMONCHAK, Der Kampf für das Konzil, 303.
295 S. ACERBI, Due ecclesiologie, 115f. Acerbi verweist auf weitere Eingaben anderer Theologen, die die alleinige Gültigkeit des „Leib Christi“-Begriffs in Frage stellen. S. auch Karl Rahners kritisches Votum an Kardinal König: RAHNER, Gutachten an Kardinal König vom 29. April.
296 Dieser Unmut schlägt sich im Abstimmungsergebnis nieder. Für die ersten vier Kapitel heißt dies: 3 placet, 1 non placet, 30 placet iuxta modum. S. TROMP, Konzilstagebuch 1/1, 434ff. Zu den Kritikern hinsichtlich des defensiven Ansatzes und der theologischen Ausrichtung gehören Liénart, König, Döpfner, Suenens und Alfrink. Vgl. Ebd.
297 KOMONCHAK, Der Kampf für das Konzil, 353.
298 Die Ablehnung der angeregten Änderungen sind auch deshalb nicht verwunderlich, weil die von der Vorbereitungskommission beauftragte Gruppe der CT zur Überprüfung der Eingaben aus den Hauptverfassern des Schemas, namentlich Gagnebet, Tromp und Schauf besteht. S. KOMONCHAK, Der Kampf für das Konzil, 345f., 352ff.
299 S. WITTSTADT, Am Vorabend des Zweiten Vatikanischen Konzils, 462ff. Bereits bei diesem ersten Versand war es den Konzilsvätern aufgrund der knappen Zeit schwer möglich, bereits im Voraus Stellung zu beziehen. Für das Schema „De ecclesia“ wird dies noch in eklatanterer Weise gelten. S. Ders., 472–483. Allerdings kommt es bereits zu einigen eindeutig kritischen Beiträgen zu Stil und Inhalt der sieben ersten vorgelegten Schemata. S. z.B. Rahners Bericht von einem Treffen mit verschiedenen Bischöfen und Theologen: RAHNER, Gutachten an Kardinal König vom 19. September. Dazu auch: SIEBENROCK, „Meine schlimmsten Erwartungen sind weit übertroffen“. In der Zeit unmittelbar vor dem Konzil kommt es zu verstärkten Kontakten zwischen den Episkopaten Frankreichs, Belgiens, der Niederlande und Deutschlands, die ihre Theologen in die Diskussion mit hineinnehmen. Die sich auf dieser Ebene etablierenden Strukturen werden für die weitere Entwicklung des Kirchenschemas von großer Bedeutung sein. S. z.B. WITTSTADT, Julius Kardinal Döpfner, 50ff.
300