Vegetarische Aroma-Bibel - eBook. Karen Page

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Ein Positionspapier der amerikanischen Academy of Nutrition and Dietetics zum Vegetarismus hält fest, »dass sorgfältig geplante vegetarische Ernährungsweisen, einschließlich der besonders strengen veganen Form, gesund und ernährungsphysiologisch sinnvoll sind und sich positiv in der Prävention und der Behandlung bestimmter Krankheiten auswirken können (…) Die Ergebnisse einer evidenzbasierten Überprüfung zeigten, dass vegetarische Ernährung mit einem geringeren Erkrankungsrisiko der Herzkranzgefäße einhergeht. Vegetarier scheinen zudem durchgängig niedrigere LDL-Cholesterinwerte (Low Density Lipoprotein) aufzuweisen, einen niedrigeren Blutdruck zu haben und insgesamt seltener an Bluthochdruck und Typ-II-Diabetes zu leiden als Nicht-Vegetarier. Darüber hinaus haben Vegetarier häufig einen niedrigeren BMI (Body Mass Index) und niedrigere Krebsraten. Zu den Faktoren einer vegetarischen Ernährung, die das Risiko chronischer Krankheiten verringern können, gehört die reduzierte Aufnahme gesättigter Fette und Cholesterin, verbunden mit einem erhöhten Konsum von Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, Nüssen, Sojaprodukten, Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen

      2010 In ihrem Buch »Anständig essen. Ein Selbstversuch« setzt sich die Autorin Karen Duve mit der Frage einer gesunden und ethisch vertretbaren Ernährung sowie der modernen Massentierhaltung auseinander. Sie testet im Selbstversuch Bio-, vegetarische, vegane und frutarische Kost.

      2011 Die seit 1992 in den USA geltende Ernährungspyramide wird abgelöst durch das Tellermodell (»MyPlate«), die schematische Darstellung eines Tellers, um die ideale Zusammensetzung der verschiedenen Lebensmittelgruppen in der Ernährung zu veranschaulichen. Das Tellermodell kommt auch bei der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung SGE und bei anderen Institutionen der Ernährungsberatung vermehrt zum Einsatz.

       »Als Arzt fordere ich Sie auf, alle Regierungsprogramme zu streichen, die Milliarden von Dollar in direkte und indirekte Subventionen für Fleisch, Zucker und andere ungesunde Produkte pumpen, Dinge, die zu Rekordzahlen bei Fettleibigkeit, Typ-II-Diabetes und anderen Gesundheitsproblemen führen, an denen jährlich Millionen von Amerikanern erkranken und sterben. Die wenigsten Leute wissen, dass mit ihren Steuern ungesunde Nahrungsmittel subventioniert werden.«

      Dr. Neal Barnard, Vorsitzender eines Ärzteausschusses für verantwortungsbewusste Medizin, in einem Brief an den Kongressausschuss für Landwirtschaft im Repräsentantenhaus und Senat

       »Sich von Leuten aus der Fleischoder Milchwirtschaft beraten zu lassen, ist ebenso unangemessen, wie wenn man die Tabakindustrie über die Standards der Luftqualität entscheiden ließe.«

      Dr. Neal Barnard

      2012 Microsoft-Gründer Bill Gates lobt Firmen, die pflanzliche Alternativen für Fleisch und Milchprodukte entwickeln, »Firmen, die tierische Erzeugnisse als Ausgangspunkt nehmen (…) und mithilfe pflanzlicher Stoffe – Soja, Erbsen und viele andere Dinge – Alternativen erzeugen, die preisgünstiger und wahrscheinlich auch gesünder sind, weniger Grausamkeit mit sich bringen und weniger Treibhausgas-Emissionen produzieren.«

      2013 In der Titelstory vom August erklärt das Magazin »Food&Wine«: »Gemüse ist das neue Schweinefleisch, der neue Cupcake und das angesagte Craft Beer in einem. Gemüse ist der größte Mega-Trend aller Zeiten.«

      MAXIMALES GESCHMACKSERLEBNIS

      FÜR EINE NEUE, NACHHALTIGE KÜCHE

       »Ich hätte mir nicht träumen lassen, wie viel Geschmack sich auch ohne Butter, Sahne, Milch, Eier und andere Grundzutaten erreichen lässt. Hier muss wohl eine gute Fee zum Küchenteam gehören, die ihren Feenstaub über Töpfe und Pfannen verteilt. Ich konnte gar nicht begreifen, wie sich in der veganen Küche in so kurzer Zeit so viel tun konnte, ohne dass dies gleichzeitig eine Welle der Begeisterung ausgelöst hatte.«

      Alan Richman, Restaurantkritiker, über das vegane Restaurant Vedge in Philadelphia

      Im Laufe der Geschichte haben sich Menschen aus den unterschiedlichsten Gründen vegetarisch ernährt. Die gängigsten Motivationen dafür lassen sich in drei Kategorien unterteilen: Tiere zu essen, ist nicht gesund, ist nicht gut für andere und für die Umwelt und ist ethisch nicht vertretbar. Heute kommt noch ein weiterer, ganz anderer Grund hinzu: Auf Fleisch und Milchprodukte zu verzichten und sich ganz auf pflanzliche Produkte zu konzentrieren, eröffnet den Weg zu maximaler Geschmacksvielfalt.

      Terrance Brennan, dessen seit über zwanzig Jahren in Manhattan bestehendes Restaurant Picholine schon vielfach ausgezeichnet wurde – unter anderem mit zwei Michelin-Sternen und drei Sternen von der »New York Times« – und eines der besten vegetarischen Degustationsmenus Amerikas bietet, erläuterte mir, wie er nach und nach seine Kürbissuppe perfektioniert hat: »Nachdem ich festgestellt hatte, dass das Geschmacksprofil des Kürbisses durch Geflügelfond zu sehr in den Hintergrund gedrängt wurde, habe ich stattdessen Gemüsefond verwendet. Und dann habe ich statt eines klassischen Gemüsefonds einen Fond aus Kürbis gemacht, um einen noch intensiveren Kürbisgeschmack zu erreichen. Aber ganz zufrieden war ich immer noch nicht – irgendwann wurde mir klar, dass der Rahm, den ich bis dahin immer in meine Kürbissuppe gegeben hatte, nur dazu beitrug, das Kürbisaroma abzuschwächen, ohne etwas zum Geschmack beizutragen, also ließ ich ihn weg.«

      Moment mal, wie war das? Dieser klassisch ausgebildete Küchenchef hat im Laufe der Zeit eine Kürbissuppe – nebenbei bemerkt eine der besten ganz Amerikas – kreiert, die im Grunde genommen vegan ist? Ähnlich überrascht war ich gewesen, als ich während der Recherchen zu meinem ersten Buch erfahren hatte, dass der französische Küchenchef Michel Richard in seiner französischen Zwiebelsuppe auf Fleischfond verzichtete und diesen durch Misobrühe ersetzte, weil er zu der Erkenntnis gekommen war, dass sie der Suppe genauso viel, wenn nicht gar mehr Fülle und Umamigeschmack verlieh, und dies ohne den Eigengeschmack der Zwiebeln zu übertönen. In seinem Buch »Happy in the Kitchen« verrät Richard unter anderem auch Rezepte für Pilzfond und Tomatenfond, die ebenfalls als leichtere vegetarische Alternativen zu Fleischbrühe für Saucen verwendet werden können. Es war Jean-Georges Vongerichten, der mit seinem bahnbrechenden, 1990 erschienenen Buch »Simple Cuisine« eine Lanze gebrochen hatte für die Verwendung rein pflanzlicher Brühen, Fonds und Vinaigrettes anstelle der herkömmlichen klassischen Fonds.

       »Es ging mir nie darum, veganes Essen zu kreieren. Mein Ziel war immer, gutes Essen zu kreieren. (…) Tief in meinem Innersten bin ich letztlich immer noch der Höhlenmensch, der sich von diesen fleischigen, über Feuer entstehenden Röstaromen angezogen fühlt, und so habe ich auch immer gekocht. Ich möchte Menschen an das heranführen, was Essen bedeuten kann, wenn man es erst einmal losgelöst von sämtlichen Etiketten betrachtet.«

      Richard Landau, Restaurant Vedge, Philadelphia

      Eine Reihe von Trends verschmelzen in einer neuen, modernen Art zu kochen und zu essen, die weder einen Verzicht auf Genuss noch auf Ganzheitlichkeit mit sich bringt. Das kommende Jahrzehnt wird die Entwicklung einer neuen, nachhaltigen und respektvollen Küche erleben, in der die folgenden Aspekte zusammenfließen werden:

      – Vegetarismus

      – Gesundheit

      – Globalisierung

      – Gastronomie

      –


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