Dr. Norden Bestseller Paket 4 – Arztroman. Patricia Vandenberg

Dr. Norden Bestseller Paket 4 – Arztroman - Patricia Vandenberg


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geachtet, was er bei sich hatte, als er heimkam. Aber wenn er sie mitgebracht hat, müßten sie im Hause sein. Wieso Beweismaterial?«

      »Er hat Aufnahmen gemacht, auch von Marisa. Und die Aufnahmen könnten beweisen, daß sie den Ring getragen hat, den Henrike erkannte.«

      Danielas Augen weiteten sich. »Ich rufe meine Mutter an. Sie ist noch zu Hause. Wenn Sie hinfahren wollen? Ich kann jetzt nicht weg, Flori ist gerade munter.«

      Daniela konnte ihre Mutter gerade noch erreichen, und sie kündigte ihr Donnas Besuch an.

      »Es wird immer krimineller«, sagte Hannelore zu Otto Thomsen. »Fahren Sie mit Ricky schon voraus, ich komme dann nach.«

      »Um was geht’s denn?« fragte er.

      »Um die Kameras.«

      Seine Augenbrauen schoben sich zusammen. »Und wer interessiert sich dafür?«

      »Donna Regulin.«

      Er atmete auf. »Dann bin ich beruhigt. Sie hat zwar eine spitze Zunge, aber ein großes, gutes Herz. Und sie ist unheimlich schlau.«

      Ricky wurde ungeduldig. Sie wollte ihren Papi und Flori besuchen.

      »Du kommst aber bald, Omi«, sagte sie, »Floris Omi«, berichtigte sie sich rasch.

      »Kannst ruhig nur Omi sagen, Kleines«, erwiderte Hannelore. »Ja, ich komme bald.«

      Sie wollte sich durch nichts mehr aus der Ruhe bringen lassen. Sie wußte jetzt, daß ihnen zwei kluge Männer zur Seite stehen würden.

      *

      Sie hatte schon mit der Suche nach den Apparaten begonnen, als Donna kam. Sie waren sich noch nie begegnet. Hannelore stellte fest, daß Donna ganz anders war, als sie sich die »Klatschtante« vorgestellt hatte. Und sie bewunderte Donna, wie logisch diese zu überlegen vermochte.

      »Rekonstruieren wir mal«, sagte Donna. »Er kam betrunken nach Hause, zusätzlich geschockt durch den Unfall. Wahrscheinlich hat er da an seine Kameras gar nicht gedacht. Als Daniela dann nicht mehr im Hause war, faßte er den Plan, den Wagen beiseite zu schaffen. Wo ist seine Dunkelkammer?«

      »Gleich hinter der Garage. Das war früher unsere Waschküche«, erklärte Hannelore. »Liebe Güte, das waren noch Zeiten, als wir die Wäsche im Kessel kochten. Entschuldigung, aber manchmal kommen Erinnerungen.«

      »Es waren Zeiten, in denen man sich mehr über die kleinen Dinge des Lebens freuen konnte«, sagte Donna sinnend. »Wir haben uns heraufgewurschtelt. Schauen wir mal in der Dunkelkammer nach.«

      Auf dem Wege dorthin sagte Hannelore: »Wenn ich so darüber nachdenke, unter welchen Opfern wir dieses Haus gebaut haben, da habe ich mich mit meinem Mann viel besser verstanden als später.«

      »Man wollte es noch nicht so recht glauben, daß man es wieder zu etwas gebracht hatte«, sagte Donna sinnend. »Und jetzt haben wir schon wieder Angst, alles verlieren zu können.«

      »Ach, ich bin optimistisch«, sagte Hannelore. »So dumm kann die Menschheit doch nicht sein, alles aufs Spiel zu setzen.«

      »Es liegt ja nicht an den einfachen Menschen, sondern an den Mächtigen und den Reichen, die den Hals nicht voll kriegen können«, sagte Donna.

      Dann aber standen sie vor der verschlossenen Dunkelkammer. Donna seufzte. »Ja, das wär’s dann wohl, die Tür bekommen wir nicht auf.«

      »Das wollen wir doch mal sehen«, sagte Hannelore. »Warten Sie einen Augenblick.«

      Schnell lief sie zum Haus zurück, und wenige Minuten später erschien sie mit einem rostigen Schlüssel. »Im Keller hat Daniela zum Glück nie aufgeräumt. Wenn wir Glück haben, schließt der noch. Ich hatte immer ein paar Schlüssel in Reserve. Die Tür ist ja nicht ausgewechselt worden.«

      Der rostige Schlüssel ließ sich zwar schwer drehen, und es krachte und knirschte im Schloß, aber mit gemeinsamer Anstrengung bekamen sie die Tür dann doch auf.

      Der Raum war auf das Modernste eingerichtet. Jetzt wurde er durch das Tageslicht erhellt. Und sie brauchten nicht lange nach den Kameras zu suchen. Sie lagen auf einem niederen Schränkchen.

      »Ich vergreife mich sicherlich nicht daran«, sagte Hannelore.

      »Ich auch nicht«, meinte Donna. »Ich bringe sie Dr. Thomsen.«

      »Das wirst du nicht tun, Donna«, ertönte da eine schrille Stimme. »Die Kameras gehören mir.« Marisa stand da und starrte die beiden Damen mit haßsprühenden Augen an.

      Hannelore wurde nun doch unruhig, aber Donna blieb gelassen.

      »Das mußt du erst beweisen«, erklärte sie ironisch. »Jetzt sitzt dir wohl die Angst im Nacken, Marisa. Wenn diese Kameras nicht Rolf gehören sollten, dann bestimmt Tonio. Du verstehst vom Fotografieren doch gerade soviel, daß du dich in Positur setzen kannst.«

      Marisa warf ihr einen tückischen Blick zu. »Aber ich will die Aufnahmen von mir selber verwerten«, sagte sie wütend. »Ich lasse es mir nicht bieten, daß sie unter der Hand verkauft werden.«

      »Das werden sie bestimmt nicht«, sagte Donna. »Tonio hat daran nicht das geringste Interesse.«

      »Aber du anscheinend«, sagte Marisa außer sich vor Zorn.

      »In gewisser Weise schon«, gab Donna gelassen zu. »Rufen wir doch mal diesen netten Kommissar, von dem Henrik mir erzählt hat. Ich habe nichts dagegen, wenn er die Kameras an sich nimmt.«

      »Wenn du meinst, daß ich die Polizei fürchte, dann irrst du dich«, sagte Marisa herablassend, aber sie trat doch den Rückzug an.

      »Nun wird sie doch endlich die Nase voll haben«, erklärte Donna sarkastisch.

      »Sie versucht es immer wieder«, meinte Hannelore.

      »Für mich ist das nur ein Beweis, daß sie Dreck am Stecken hat. Jetzt wird sie aufgeben«, meinte Donna. »Die Filme müssen schnellstens entwickelt werden, am besten gleich von Polizeileuten, damit sie nicht verlorengehen.«

      »Hoffentlich kommt etwas dabei raus«, sagte Hannelore.

      »Sie werden sicher ihr Vergnügen haben, denn ein paar Aktfotos von Marisa werden schon dabei sein. Rolf hat scheinbar ein ganz gutes Geschäft damit gemacht.«

      »Ist so was denn möglich?« staunte Hannelore.

      »In dem Geschäft ist alles möglich. Er hätte sich dabei nur nicht erwischen lassen dürfen. Aber der Herrgott sorgt schon dafür, daß die Bäume nicht in den Himmel wachsen.«

      Donna verstaute die Kameras in ihrer Tasche, und dann schlossen sie das Haus ab und fuhren zur Behnisch-Klinik.

      *

      Henrike hatte ihrem Papi freudestrahlend berichtet, wie gut es ihr gehe. »Und stell dir vor, der Opa durfte auch wieder zum Frühstück kommen. Er versteht sich prima mit der Omi. Wenn ich nachher zu Flori gehe, dann schicke ich sie zu dir, damit du sie auch kennenlernst.«

      »Das ist eine gute Idee, Schätzchen, dann kommt keiner zu kurz.«

      »Bist doch nicht böse, wenn ich auch bei Flori sein will, Papi? Er freut sich doch so, daß wir uns jetzt oft ­sehen. Das bleibt doch auch so, gell?«

      »Ich habe nichts dagegen«, erwiderte er.

      »Wenn du schnell gesund wirst, können wir alle zusammen lange am Comer See sein. Opa rangiert das schon.«

      »Arrangiert heißt das, Ricky.«

      »Ist doch egal, du weißt ja, was ich meine.« Ihre Augen strahlten, wie er es schon lange nicht mehr gesehen hatte.

      »Ich bin ja so froh, daß du den Schrecken überwunden hast, Kleines«, freute er sich.

      »Aber den Ring habe ich gesehen, das weiß ich ganz bestimmt. Und die Frau mag ich überhaupt nicht. Flori kann sie auch nicht leiden. Aber die brauchen wir ja nicht sehen, gell?«

      »Wir


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