Beyond price. Svea Lundberg

Beyond price - Svea Lundberg


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mich«, zischte ich Jayson ins Ohr, ließ mich noch im selben Moment auf meine Fersen zurücksinken und zog ihn mit mir.

      »Fuck … ja …« Sein abgehackter Atem streifte meine Lippen, als er den Kopf nach hinten drehte und meine Lippen suchte. »Oh, fuck … Mason …«

      Keine Ahnung, ob ihn wirklich so anmachte, was wir taten, oder ob er für die Kamera stöhnte. Es war auch gleichgültig. Bleierne Müdigkeit strömte zäh durch meine Glieder, dennoch erwiderte ich Jaysons Kuss. Gierig und drängend.

      Während er sein Becken auf mir bewegte, sich in forderndem Rhythmus auf meinen Schwanz schob und in meinen Mund stöhnte, schob ich die Hände nach vorne und auf seine Brust. Suchte mit den Fingern seine Nippel, die kleinen Stäbe darin. Reizte sie und gab ihm damit anscheinend den letzten Kick, den er noch gebraucht hatte.

      Schwer atmend riss er sich aus unserem Kuss, keuchte seine Erleichterung heraus. Um meinen Schwanz herum konnte ich seinen Höhepunkt spüren, das Zucken, das durch seinen ganzen Körper lief. Einige Sekunden lang, ehe er auf mir zusammensank. Den Kopf seitlich gegen meinen gelehnt verharrte er. Nur sein Arm bewegte sich noch leicht, weil seine Finger weiterhin in immer träger werdenden Berührungen an seinem Schwanz entlangglitten.

      Von Dave ertönte kein »Cut« oder Ähnliches. Niemand sagte einen Ton. Er und Tracy zogen sich einfach zurück, ein paar Schritte nur, und doch schafften sie damit Raum für uns beide. Kurz zögerte ich, doch dann schloss ich von hinten die Arme um Jayson. Nicht zu fest, gerade so, dass er sich aufgefangen fühlen konnte. Oder zumindest hoffte ich, dass er das tat.

      Angel hatte es sich so sehr gewünscht. Jedes verdammte Mal. Jedes Mal vergeblich.

      Ehe der Druck in meiner Brust durch meine Kehle hinaufsteigen konnte, schob ich jedwede Erinnerung beiseite. Suchte einen Fixpunkt im Raum, fand ihn jedoch erst im Geräusch der Tür, welche die ganze Zeit offen gestanden hatte und nun zugezogen wurde. Von außen.

      Tracy und Dave hatten den Raum verlassen. Ebenso wie Elliot. Was ich auf seltsame Weise beinahe ein wenig bedauerte. Irgendwie hatte ich seine Präsenz im Raum gemocht, obwohl ich ihr nur wenig Bedeutung zugemessen hatte.

      Leicht schüttelte ich den Kopf, streifte dabei mit der Nase an Jaysons Schläfe entlang. Zuckte zurück.

      Zu intim.

      Nicht hastig, aber dennoch entschieden löste ich meine Umarmung. Im nächsten Moment stemmte Jayson sich von meinem Schwanz hoch, kletterte von meinem Schoß herunter und vom Bett. Unsere Blicke streiften einander, doch dann wandte er sich ab und ging quer durch den Raum, verschwand aus meinem Sichtfeld. Hinter mir rumorte es, doch ich fühlte mich gerade zu träge, um mich umzudrehen und nachzusehen. Meine Beine schliefen langsam ein, doch ich war gerade einfach nicht in der Lage, mich nennenswert zu rühren. In meinem ganzen Körper herrschte ein dumpfes Puckern. Trägheit und Leere.

      »Hier.« Jayson trat wieder in mein Blickfeld, legte einen Bademantel vor mir aufs Bett. »Ich geh duschen, wir sehen uns nachher noch«, meinte er leichthin, mit nur ein wenig Erschöpfung in Stimme und Miene, während er selbst in einen Bademantel schlüpfte.

      »Okay.« Das Wort kam dumpf aus meinem Mund. Klang, als gehörte meine Stimme nicht mir.

      »War schön.«

      Ich konnte nur nicken. Zusehen, wie Jayson fragend den Kopf leicht schief legte. Mehr geschah nicht. Mehr konnte ich gerade nicht tun.

      »Bis gleich«, sagte er noch, ehe er ebenfalls den Raum verließ.

      Ich blieb zurück. Minutenlang. Den Blick auf den hellgrauen Stoff des Bademantels gerichtet. Angel war nie in einen solchen eingehüllt und gehalten worden.

      ~*~*~*~*~*~

      Ich stand unter dem breit gefächerten Strahl und ließ das warme Wasser über meinen Nacken und meine Schultern und schließlich auch über meinen Kopf rinnen. Ich lauschte dem Prasseln. Und der Stille in meinem Inneren. Ehe ich zum Duschgel griff und mich einseifte. Abduschte. Aus der Nasszelle trat. Mich abtrocknete. Eincremte. Und weiter lauschte.

      Sicher fünf Minuten stand ich anschließend, die Hände auf den Rand des Waschbeckens gestützt, vor dem Spiegel. Sah hinein und lauschte. Suchte in der Stille in mir drinnen nach Emotionen. Nach irgendetwas, das mir dabei hätte helfen können, einzuordnen, wie ich mich gerade fühlte.

      Zufrieden? Erschöpft? Verwirrt? Befriedigt? Beschämt? Triumphierend?

      Nichts von alledem.

      Und gleichsam alles.

      Mit einem tiefen Seufzen ließ ich mein Kinn gen Brust sinken und stand wieder reglos, bis ein Klopfen an der Tür an meine Ohren drang. Weniger resolut als noch Stunden zuvor und dennoch war ich mir sicher, dass es Jayson war.

      Ausgerechnet.

      »Ja?«

      Noch während er die Tür aufstieß und ich mich zu ihm umwandte, registrierte ich, dass die Emotionen zurückkamen. Mit einem Schlag, als er sich durch die Tür in den Raum schob.

      Wie ich selbst trug er wieder einen Bademantel. Seine dunklen Haare glänzten feucht. Auf seinen Wangen lag eine leichte Röte. Seine braunen Augen blickten fragend zu mir, doch ich war schneller und nahm ihm die Worte aus dem Mund.

      »Alles okay bei dir?«

      Er nickte sofort, um seinen Mund spielte dieses Lächeln. »Klar, alles gut.«

      »Sicher? Ich meine, sicher, dass ich dich nicht zu heftig rangenommen habe?«

      Sein Lächeln weitete sich zu einem Grinsen. In meiner Brust donnerte mein Herz und in meinem Magen schien sich eine klauenbesetzte Hand auszustrecken.

      »Ich sag schon, wenn es mir zu viel wird.«

      ›Ja. Ja, verdammt, natürlich tust du das. Jeder würde es tun, außer …‹

      »Ich will nur sichergehen, okay?« Ich schleuderte ihm die Worte regelrecht entgegen. War mir bewusst darüber, dass sich meine Stimme keinesfalls nach Sorge anhörte, sondern vielmehr nach einem Vorwurf. Und vielleicht war es das auch. Keiner an Jayson. Nicht wirklich. Eher an mich selbst. An Angel. An diesen Teil in mir, den ich wohl nie ganz loswerden würde.

      Wo eben noch sämtliche Emotionen wie ausradiert erschienen waren, lagen sie nun ausgebreitet vor mir. Doch ich war nicht fähig, sie zusammenzuraffen und zu sortieren. Sie waren einfach da. Ungefiltert. Und Jayson war derjenige, der sie nun abbekam.

      »Ja, okay«, raunzte er mir entgegen, sichtlich angefressen von meiner Art, die er vermutlich in diesem Moment nicht einordnen konnte. Wie auch, wenn ich ihm meinen Mist vor die Füße knallte? Wenn mich Erinnerungen fluteten, von denen er keine Ahnung hatte.

      »Ich bin kein kleines Mäuschen, weißt du. Ich kann schon den Mund aufmachen, wenn mir was nicht passt. Du musst dir also keine Sorgen machen, mir in irgendeiner Form etwas getan zu haben.«

      »Ja.« Das Wort kam in einem Schnauben aus meinem Mund. »Du lässt ja keine Gelegenheit aus, um zu zeigen, wie taff du bist.«

      »Was?« Dieses Mal war Jayson es, der ungläubig aufschnaufte. Kein Mäuschen, definitiv nicht. Er trat mir entgegen. Zwei Schritte weiter in den Raum hinein. Seine Stimme ruhig, aber lauernd, als er nachhakte: »Worüber reden wir hier, huh?«

      »Darüber, dass ich mir einfach sicher sein will, dir nicht wehgetan zu haben. Du magst vielleicht kein Mäuschen sein, aber das nützt dir nichts, wenn du mit einem Kerl drehst, der nicht auf dich Acht gibt. Du kannst noch so taff sein, letztlich hältst du deinen Arsch hin und wenn derjenige …«

      »Whoa, stopp, Mason!« In einer abwehrenden Geste hob Jayson die Hände. Aus zusammengekniffenen Augen musterte er mich. »Hörst du dir eigentlich zu? Weißt du, was du gerade sagst?«

      »Ich weiß, was ich sage.« Ich wusste viel zu gut, wie es war, nur benutzt zu werden und …

      »Ist es wirklich das, was du über Bottoms denkst? Dass sie nur hinhalten und jedwede Verantwortung bei demjenigen liegt, der sie fickt?«


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