Goldstück-Variationen. Michael Klonovsky
Sie wundern sich garantiert nicht überfolgende Vergleichsdaten:
Australien | 101 | 98 |
Österreich | 100 | 100 |
Deutschland | 99 | 99 |
Hong Kong | 104 | 108 |
Japan | 105 | 105 |
Niederlande | 102 | 100 |
Neuseeland | 100 | 99 |
Singapur | 105 | 108 |
Südkorea | 106 | 106 |
Schweiz | 100 | 101 |
Taiwan | 103 | 105 |
UK | 100 | 100 |
USA | 98 | 98 |
CA = Cognitive Abilities kann als der ›pragmatische‹ IQ-Wert bezeichnet werden; er setzt sich zusammen aus Leistungen in Flexibilität/Anpassungsfähigkeit, Selbst-Regulation, Arbeitsgedächtnis; die CA-Daten sind Schätzungen aus den IQ-Werten von PISA-, TIMSS- und PIRLS-Tests, die in den betreffenden Ländern tatsächlich erhoben worden sind.«
Es gibt aber auch sehr viele erfolgreiche Migranten. »Fast jeder zweite Flüchtling, der gegen die Ablehnung seines Asylantrags klagt, ist damit in erster Instanz vor den Verwaltungsgerichten erfolgreich«, meldet die FAZ.
16. Januar
In einer Rede im sächsischen Chemnitz fordert der Anwalt Maximilian Krah, der von der CDU zur AfD gewechselt ist, das Publikum auf, nicht immer nur über die Motive zu rätseln, die hinter dem willkommenskulturellen Amoklauf der Kanzlerin stehen mögen, sondern einmal diejenigen in den Blick zu nehmen, die beim Götzendienst um den bon sauvage ihre eigenen Kinder zum Opfer bringen. Was, fragt er, ist eigentlich im Leben beispielsweise der Eltern der in Kandel erdolchten Mia oder bei denen der in Freiburg ermordeten Maria L. oder bei denen des schariakonform weichgeklopften Kika-Mädchens falsch gelaufen, dass sie ihre Töchter überhaupt einer solchen Situation aussetzten? Jedem nüchtern Denkenden sei doch klar, dass solche interkulturellen Konflikte jederzeit möglich sind und die Gegenseite womöglich ganz anders damit umgeht, als in deutschen Bildungseinrichtungen gemeinhin gelehrt wird. Wer oder was hat diesen Leuten die Skepsis und den Schutzreflex abtrainiert? Offenbar seien sie »von einem kollektiven Wahn befallen. Das heißt, sie tun etwas, wovon der gesunde Menschenverstand eigentlich sagt: Finger weg!« Und warum, fragt Krah weiter, sind gerade die Menschen in Ostdeutschland anscheinend dagegen immunisiert?
Meine Antwort kennen Sie. Die Gehirnwäsche im Westen war viel smarter und tiefreichender als in der DDR, wo auch das nicht funktioniert hat, am Ende wahrscheinlich sogar besser als die in Rotchina. Man hat den armen Westdeutschen den Selbsterhaltungsinstinkt abdressiert und ihnen gleichzeitig eingeredet, dass sie die moralische HerrInnenrasse der Menschheit, gewissermaßen die Elite der nationalen Selbstabschaffung seien. Diese spinnerten Provinzler träumen von der Einen Welt, wo zehn Milliarden Gleiche einander zum energiereduzierten Massenschunkeln unterhaken, sie glauben allen Ernstes, ein Teil der Menschheit denke schon jetzt wie sie, und der große Rest strebe es an. Ihr Erwachen ist blutig und wird noch viel blutiger werden. Das Ganze läuft unter Darwin Awards. Wie so oft müssen die Kinder für die Torheiten ihrer Eltern, die Völker für jene ihrer Regierungen büßen.
Um eine Vorstellung zu gewinnen, welche Sitten uns mitsamt ihrer schutzbedürftigen Beherziger inzwischen zugelaufen sind, muss man die Meldung über den soeben in Potsdam zu lebenslanger Haft verurteilten somalischen Mörder bis zu Ende lesen. Der Asylbewerber hatte einen Landsmann erstochen. Täter und Opfer kannten sich gut. Auch ihre Familien übrigens. »Die Großfamilie des Angeklagten hat nach eigener Darstellung den Angehörigen des Opfers Kamele im Wert von 36.000 US-Dollar übergeben, damit diese Familie auf eine Blutrache verzichtet«, meldet rbb. »Die beiden Großfamilien leben in Somalia in nächster Nachbarschaft.«
17. Januar
Eines meiner Lieblingsbonmots stammt von Ralph Waldo Emerson und lautet: »Das Gefühl, gut gekleidet zu sein, verschafft eine Sicherheit, wie sie keine Religion geben kann.« Rein empirisch sind gut gekleidete Menschen freilich noch seltener anzutreffen als fromme, auch wenn zunehmend neues religiöses Bodenpersonal im postchristlichen Westen eintrifft, das aber in der Regel ebenfalls nicht besonders ansprechend gekleidet ist.
Während den Damen oder mittlerweile Mädels eine erhebliche Freiheit des sich-Kleidens zu Gebote steht, sowohl was die Formen als auch die Farben betrifft, vom kleinen Schwarzen bis zum Ballkeid, vom Dirndl bis zum Kostüm, sollte ein westlicher Mann, der etwas auf sich hält, beim Verkehr mit anderen Menschen die bürgerliche Uniform tragen: den Anzug. (Ein guter Bekannter erschien sogar im Anzug, als er mir beim Umzug half.) Wie jeder schon einmal auf Bildern gesehen hat, wirkt sogar ein Schimpanse im Anzug manierlich, also sollte auch jeder höhere maskuline Primat einen anziehen, bevor er sich in die Öffentlichkeit begibt. Dieses Gebot galt hundert Jahre, inzwischen gilt es bekanntlich längst nicht mehr. Das Bequeme, Praktische, Billige, »Funktionale« hat das geschmacklich Ansprechende und sittlich Verbindende abgelöst, und nur ein Don Quichotte des Ästhetischen kann sich noch darüber beklagen. »Ein Photo mit streikenden Arbeitern um 1900 zeigt eine Menge in schwarzen Anzügen mit schwarzen Melonen auf dem Kopf«, schreibt Asfa-Wossen Asserate in seinem Buch Manieren. »Mit diesem Typ Proletarier gedachten Bebel und Lenin und Mussolini Staat zu machen. Welches Staatsbild entspricht dem Unisex-Jogginganzug?«
Bekanntlich wird uns Letzterer als ein Bestandteil oder Kollateralschaden der individuellen Freiheit verkauft, welche einschränkungslos zu preisen sei, »denn-die-Melone-hat-Hitler-nicht-verhindert«, und jedes Staatsbild ist verwerflich, solange der bildlose Staatsgötze hinreichend für die große Umverteilung sorgt. Tatsächlich erleben wir einen Siegeszug der Vulgarität, auf welche Freiheit