Touched: Süchtig nach dir. Lea Mayance
Connor etwas zu, aber Connor klopfte ihm nur auf die Schulter und lachte.
Ich will bestimmt nicht wissen, was er gesagt hat, dachte Greta. Gemeinsam fuhren sie mit dem Aufzug nach oben. Greta war auf einmal wieder angespannt und knetete ihre Hände.
»Wie hat dir der Abend gefallen?«, fragte Connor sie, während sie den Hotelflur entlanggingen.
»Ich bin mir nicht sicher. Ich weiß, ich sollte jetzt sagen, dass es total toll und spannend war. Aber es ist einfach nicht meine Welt«, entgegnete Greta zögernd.
»Genau das denke ich bei solchen Gelegenheiten auch manchmal. Und im Übrigen musst du nichts sagen, was du nicht so empfindest. Im Gegenteil … ich möchte, dass du ehrlich zu mir bist.«
Sie waren vor der Suite angekommen und Connor öffnete mit der Schlüsselkarte die Tür. Dann traten sie in das Wohnzimmer ein.
»Lass bitte das große Licht aus«, meinte Greta zu Connor. Sie wollte den Blick von den raumhohen Fenstern auf das erleuchtete Brandenburger Tor genießen. Er tat es, ohne nach dem Grund zu fragen. Sie legte ihren Schal über den Sessel, trat an das Fenster und genoss das Panorama, während er sein Jackett auszog und die kleine Tischlampe auf dem Beistelltisch neben der Couch anknipste.
»Ist das nicht ein wirklich toller Blick?«, fragte sie, ohne sich umzudrehen. Sie spürte, wie er hinter sie trat, erfasste seine Wärme, roch sein angenehm duftendes Rasierwasser und nahm seinen Atem auf ihren unbedeckten Schultern wahr.
»Umwerfend«, murmelte er. »Dein Anblick ist umwerfend.«
Greta stockte der Atem. Sie wusste nicht, was sie sagen oder tun sollte.
Connor kam noch ein Stück näher, legte ihr von hinten seine Arme um die Taille und berührte mit seinem Oberkörper ihren Rücken. Sie lehnte sich leicht gegen ihn. Eine Weile blieben sie schweigend so stehen, und Greta fand nichts Unangenehmes an der Stille, obwohl ihr Herz laut pochte. So mit ihm hier zusammen zu sein, hatte etwas Vertrautes und war gleichzeitig ganz und gar fremd.
Nach einer Weile küsste er sie zärtlich auf die Schulter. Es war mehr ein Hauch als ein Kuss. Sie erschauerte. In ihrem Hinterkopf ging eine gelbe Warnlampe an, die ihr Gefahr signalisierte. Ja, sie hatte es in Erwägung gezogen, Sex mit Connor zu haben. Aber da hatte sie noch keine Ahnung gehabt, dass Gefühle mit im Spiel sein könnten. Sie mochte ihn … sehr sogar, und sie hatte Angst davor, was diese anstehende gemeinsame Nacht noch bei ihr auslösen könnte. Und das alles ohne Aussicht auf eine Fortsetzung. Ihr würde nur eine bittersüße Erinnerung bleiben.
Aber Greta verdrängte die Gedanken. Sie wollte jetzt nicht an das Nachher denken. Nur an das Jetzt. Alles, was sie jetzt noch wollte, war mit Connor zu schlafen.
Connor küsste sie wieder auf die Schulter, schob ihre Haare ein wenig zur Seite und ließ seine Lippen ihren Hals hinauf wandern. Greta legte den Kopf in den Nacken und schloss die Augen. Sie hatte am ganzen Körper Gänsehaut und genoss seine zarten Berührungen. Doch dann merkte sie, wie Connor einen Schritt zurücktrat und sie losließ.
Greta nahm all ihren Mut zusammen und drehte sich langsam zu ihm um. Ihre Augen hatten sich an das Halbdunkel im Zimmer gewöhnt und ihre Blicke trafen sich. Er schien in ihren Augen lesen zu wollen, was sie dachte.
Sie schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln, das seine Wirkung offenbar nicht verfehlte, denn er trat wieder einen Schritt auf sie zu, nahm ihren Kopf in seine Hände und flüsterte: »Darauf freue ich mich schon den ganzen Abend.«
Mit einer Sanftheit, die sie bei ihm nicht für möglich gehalten hätte, küsste er sie. Es fühlte sich neu an, ungewohnt, wie der allererste Kuss in ihrem Leben. Gretas Lippen prickelten und ihr wurde heiß und kalt. Sie erwiderte den Kuss, öffnete ihre Lippen und gewährte seiner Zunge Einlass.
Ihr Atem wurde schneller und Connor schien ebenfalls erregt zu sein. Er löste sich von ihr, blickte sie wieder an und fragte leise: »Möchtest du das wirklich?«
Sie nickte. Ja, sie wollte. Sie wollte ihn küssen, seine warme Haut fühlen, ihn berühren. Sie wollte erleben, wie es war, mit einem anderen Mann zu schlafen. Nein, nicht mit einem anderen Mann, mit genau diesem Mann.
Connor öffnete den Nackenverschluss ihres Kleides und den Reißverschluss an der Seite. Er tat es mit einer Langsamkeit, die sie ganz kribbelig machte. Das Kleid glitt mit einem leisen Rascheln zu Boden.
Greta öffnete mit zitternden Fingern die Knöpfe seiner Weste und seines Hemdes. Als sie beim Abstreifen des Stoffes die nackte Haut an seiner Brust berührte, zuckte sie kurz zurück, als hätte sie eine heiße Herdplatte angefasst.
»Komm!«, flüsterte er und streckte seine Hand aus. Greta zögerte nur einen Moment, bevor sie diese ergriff. Er führte sie in sein Schlafzimmer, machte die kleine Nachttischlampe an und schlug die Tagesdecke zurück, die auf dem Bett lag.
»Leg dich hin«, sagte er leise.
Langsam ging Greta zum Bett und tat, wie ihr geheißen. Sie spürte ihren Puls, der so schnell raste, als hätte sie gerade einen Hundertmeterlauf hinter sich. Der Stoff unter ihr fühlte sich kühl an und ließ sie erschauern. Oder war es vielleicht eher das Gefühl, halb nackt vor einem ihr eigentlich fremden Mann zu liegen?
Er stand vor ihr und betrachtete sie. Seine blaugrünen Augen blickten sie erwartungsvoll an und ein Lächeln umspielte seinen Mund. »Du bist schön«, sagte er und streichelte über ihr aufgestelltes Bein.
Greta fielen augenblicklich all die Makel ein, die ihr Körper aufwies. Seit der Geburt von Tom war ihr Bauch nicht mehr so straff wie vor der Schwangerschaft, ihre Oberschenkel waren für ihren Geschmack zu prall und ihre Brüste waren die einer achtunddreißigjährigen Mutter.
Ihn schienen ihre kleinen Makel aber nicht zu stören. Ohne den Blick von ihren Augen abzuwenden, zog er ihr ohne Eile ihre Pumps aus, stellte sie ordentlich neben das Bett und ließ seine Hände über ihre seidigen, halterlosen Strümpfe gleiten. Als er an ihrem Oberschenkel ankam, fuhr er mit einem Finger vorsichtig unter das dünne Material und schob es langsam nach unten. Ihre Haut prickelte herrlich dort, wo er sie berührte. Dann nahm er sich im gleichen Tempo das andere Bein vor, während Greta die Luft anhielt.
Connor zog ein Kondom aus seiner Hosentasche und legte es auf den Nachttisch, streifte sich seine Hose ab, zog seine Socken aus und setzte sich neben sie aufs Bett. Er trug nur noch eng anliegende Pants, die absolut nichts verbargen, wie sie feststellte, als sie einen Blick riskierte.
Connor beugte sich über sie und küsste sie erneut. Greta spürte seine Zunge und öffnete bereitwillig die Lippen. Als er ihren Mund erkundete, erinnerte sie das an den Flügelschlag eines zarten Schmetterlings. Gleichzeitig streifte er mit seinen Fingerkuppen über ihre linke Flanke. Jede seiner Berührungen fühlte sich wie ein elektrischer Schlag auf ihrer Haut an, und ihr Körper begann, vor Aufregung zu zittern.
Connor bemerkte ihre Nervosität und hielt inne. »Hey, ganz ruhig … entspann dich«, sagte er.
»Ich versuche es ja. Aber das ist das erste Mal, dass ich mit jemandem Sex habe, den ich so gut wie gar nicht kenne. Ich hatte noch nie einen One-Night-Stand.« Es war ihr peinlich, das zuzugeben. Wer hat denn heutzutage noch nie Gelegenheitssex gehabt? Er muss mich für total prüde halten. Und vielleicht hat er ja recht.
»Es gibt immer ein erstes Mal. Kein Grund, nervös zu werden«, sagte er und lächelte. »Schließ die Augen und lass dich einfach fallen.«
Sie atmete tief durch und nahm sich vor, sich nicht wie ein unerfahrener Teenager zu verhalten. Er bedeckte ihren Hals mit zarten Küssen, die sie erschauern ließen, wanderte weiter nach oben bis zu ihrem Mundwinkel und ließ seine Zunge erneut zwischen ihre Lippen schlüpfen, voller Begierde und erregender Lust. Gretas Finger fuhren in seine Haare und kraulten ihn zärtlich im Nacken. In der Stille des Raums war nur ihr heftiges Atmen und die leidenschaftlichen Geräusche ihrer Küsse zu hören.
Atemlos löste er sich von ihr und ließ seine Hände über ihren angespannten Körper wandern. Wie die Hände eines Künstlers, der eine Statue modelliert, glitten sie über die warme Haut, formten jede Erhebung und Kuhle nach. Als er über