Krebs beim Hund. Kerstin Piribauer

Krebs beim Hund - Kerstin Piribauer


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ihrer Auswirkungen auf den Organismus, ihrer Diagnose und Therapie – ein Verständnis, das nur dann sinnvoll ist und der neuen Situation adäquat begegnet, wenn es auf dem evidenzbasierten Wissen der Medizin und auf wissenschaftlich korrekten Informationen basiert.

      Kaum eine oder vielleicht keine andere Erkrankung ist mit so vielen Ängsten, Unsicherheiten und Fehlinformationen verbunden wie Krebs. Das Wort Krebs ist bei unzähligen Besitzern vierbeiniger Tumorpatienten auch heute noch oft von einem irrationalen Denken begleitet, das eine objektive Auseinandersetzung mit der Situation blockiert und eine gute Entscheidungsfindung FÜR den betroffenen Hund und sein Leben nahezu unmöglich macht. Viele Informationen aus Wissenschaft und Medizin zu diesem Thema, die für Hundebesitzer aufbereitet wurden und zugänglich sind, bleiben oberflächlich. Aber wir können uns nur dann bewusst und überzeugt für eine umfassende und Erfolg versprechende Krebstherapie unseres vierbeinigen Gefährten entscheiden, wenn wir um deren Wirkungsweise wissen und ihr Potenzial für das Leben unseres besten Freundes auf vier Pfoten verstehen und korrekt einschätzen können.

      Eine unserer wichtigsten Aufgaben besteht jetzt zudem darin, die körperlichen Befindlichkeiten unseres geliebten Vierbeiners in unseren Alltag zu integrieren. Dazu müssen wir seine Situation und seine Erkrankung verstehen, um Veränderungen richtig zu deuten und einzuordnen, nicht zuletzt, um in vielleicht ungewohnten Situationen selbst angemessen zu reagieren – und natürlich auch, um den behandelnden Onkologen notwendige und wertvolle Informationen über das Befinden des Patienten geben zu können. Für die vielen jetzt anstehenden Gespräche mit den behandelnden Tierärzten ist es sinnvoll, sich ein wenig mit den Begriffen der onkologischen Fachsprache auseinanderzusetzen und sich ein spezifisches Vokabular anzueignen. Nein, es ist nicht zu viel verlangt, die inhaltliche Bedeutung von Begriffen zu erfassen, die für das grundlegende Verständnis der Erkrankung unseres besten Freundes absolut notwendig sind. Es gibt auch in jedem anderen Lebensbereich, im Sport, in der digitalisierten Arbeitswelt oder im persönlichen Hobby viele Worte und Begriffe, die in der normalen Alltagssprache nicht vorkommen und die niemand versteht, der sich nicht mit diesen Themen beschäftigt. Aber wenn man erlernen kann, was im Fußball ein Abseits bedeutet, was der Provider ist und wie man mit U-Haken und Trimmer umgehen kann, dann sollte man auch Begriffe aus anderen Bereichen kennenlernen und verstehen können.

      Ein Grundverständnis für die biologischen Mechanismen einer Tumorerkrankung hilft, die Krankheit unseres vierbeinigen Gefährten rational einzuordnen und entsprechende Entscheidungen zu treffen.

      Das Internet ist eine leicht zugängliche Informationsquelle, erfordert aber in diesem Zusammenhang trotz aller Vorteile besondere Vorsicht! Es ist absolut sinnlos und ausschließlich zeitraubend, alle Menschen in der unmittelbaren Umgebung und vor allem im virtuellen Raum der sozialen Medien um Rat zu fragen. Wir sollten nur denjenigen um seine Meinung bitten, dessen Rat wir auch bereit sind, anzunehmen. Und wie in allen Lebenslagen gilt auch hier und gerade jetzt einer der wichtigsten Erfolgsgrundsätze: Lassen wir uns nicht beirren! Was andere tun oder sagen, ist deren Sache – wie wir reagieren, ist einzig und allein unsere Entscheidung! „Doktor Google“ und „Professor Facebook“ ersetzen kein veterinärmedizinisches Studium, und in den verschiedenen Hundediskussionsforen finden wir leider allzu häufig Tipps und Ratschläge, deren Onlinepräsenz vielleicht dem Selbstwertgefühl des Verfassers dienen mag, aber sicher nicht unserem Hund. Auf zahllosen vermeintlich einschlägigen Seiten im Netz finden sich unzählige sogenannte Ratschläge, von denen ein Großteil leider allzu oft eine potenzielle Gefahr für unseren vierbeinigen Freund darstellt. Auch die zahlreichen gut gemeinten Hinweise im virtuellen Sprechzimmer zu Ernährungsfragen und alternativen Heilungsversuchen erreichen in diversen Foren zum Thema Krebs und Tumortherapie beim Hund einen traurigen Höhepunkt. Der Wahrheitsgehalt und die Richtigkeit der dort dokumentierten Berichte sind niemals überprüfbar, im besten Falle von anekdotischem Wert, und es erfordert zumindest ein Minimum an seriösem Fachwissen, um die Wertigkeit verschiedener Informationen einordnen zu können. Derartige Forendiskussionen sind zumeist überflüssig und sinnlos. Wertvolle Informationen bieten hingegen die in vielen Fällen hervorragend aufbereiteten Internetseiten standardsetzender Tierkliniken oder veterinärmedizinischer Universitäten. Zudem kann die populärwissenschaftliche Literatur aus dem humanmedizinischen Bereich auch für den Tierbesitzer eine wertvolle Informationsquelle sein.

      Sich in die Materie einzulesen und sich die gängigen Fachausdrücke einzuprägen, erleichtert die Gespräche mit den behandelnden Tierärzten nicht nur ungemein, sondern potenziert insbesondere den Informationsfluss um ein Vielfaches. Treten wir ein in diese vielleicht unbekannte Welt, deren Begriffe uns fremd waren und deren Sprache wir bisher nicht verstanden! So wird aus Fremdem Vertrautes werden, Gefühle der Angst und Unsicherheit werden ganz selbstverständlich schwinden und Raum schaffen für Hoffnung und Zuversicht. Alle diagnostischen und therapeutischen Schritte wirklich zu verstehen, ist eine wesentliche Voraussetzung dafür, den vierbeinigen Partner mit Engagement und Überzeugung zu begleiten. Im Gespräch mit dem Tierarzt sollten und dürfen keine Fragen offenbleiben, denn aus dem Verstehen dessen, was jetzt zum Wohle des Hundes geschieht, wächst auch das Vertrauen in die Menschen, die sich nun mit all ihrem Wissen und Können für sein Leben einsetzen. Information ist die Basis für Wissen und Verstehen, Verstehen weckt Vertrauen, und erst dieses Vertrauen schafft die Atmosphäre, die wir und unser Hund für unsere gemeinsame LEBENSerhaltende Auseinandersetzung mit der Tumorerkrankung brauchen.

      Je mehr wir über die Krankheit wissen, je besser wir die Zusammenhänge verstehen, desto überzeugter und vertrauensvoller können wir uns für einen therapeutischen Weg entscheiden und unserem Freund auf vier Pfoten die Chance auf LEBEN bieten.

      Positives Denken unterstützt den Genesungsprozess und die Lebensqualität. Hunde verstehen es meisterlich, jede Lebenssituation anzunehmen. Nicht nur in diesem Punkt können wir viel von ihnen lernen.

      Die Diagnose „Krebs“ bedeutet nicht zwangsläufig das Ende, sondern stellt uns und unseren vierbeinigen Freund vor die gemeinsame Aufgabe, die Krankheit anzunehmen und mit ihr zu LEBEN!

      Ein positives, zielorientiertes Denken ist unersetzlich! Geben wir Gefühlen der Angst und der Hoffnungslosigkeit keinen Raum. Lassen wir uns in unserem Denken und Handeln von Vertrauen und Liebe leiten!

      Gemeinsam mit unserem Hund müssen wir lernen, die veränderten körperlichen Gegebenheiten anzunehmen und als neue Selbstverständlichkeit zu betrachten!

      Das Leben unseres Hundes mit einer Tumorerkrankung sollten wir immer einem auf Onkologie spezialisierten Fachtierarzt anvertrauen. Suchen wir eine Klinik, der wir wirklich vertrauen und wo wir und unser Hund uns gleichermaßen wohlfühlen.

      Zuverlässige Informationsquellen erweitern unser eigenes Wissen um die Krankheit unseres Hundes und unser Verständnis für die diagnostischen und therapeutischen Schritte. Im Gespräch mit dem Tierarzt wird dies den Informationsfluss um ein Vielfaches potenzieren und das Vertrauen stärken!

       Zellteilung und Zellwachstum sind die Grundlagen jeder organischen Entwicklung und die wichtigsten Kennzeichen alles Lebendigen. Jeder mehrzellige Organismus durchläuft unentwegt diesen Prozess, der strengen biologischen Regeln unterliegt. Werden und Vergehen halten sich dabei in einem physiologisch streng kontrollierten Gleichgewicht von Zellteilung und Zelltod die Waage, und erst, wenn dieses Wechselspiel gestört ist, kann sich daraus eine Tumorerkrankung entwickeln: Wenn das Zellwachstum schneller voranschreitet als der geplante Zelltod und somit ein Ungleichgewicht entsteht, das außer Kontrolle gerät, entsteht ein Tumor.

       Die


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