Handbuch Bio-Gemüse. Verein Arche Noah

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nach 8–10 Wochen, bei Überwinterungsanbau nach ca. 18 Wochen. Gefrorene Pflanzen nicht berühren, sondern warten, bis sie aufgetaut sind. Vogerlsalat muss möglichst frisch verbraucht werden; ist das nicht möglich, hält er am besten, wenn er gewaschen und trocken geschleudert und in ein feuchtes Tuch im Kühlschrank eingeschlagen wird (oder in einen Lochbeutel).

      Vogerlsalat als Balkonpflanze

      Vogerlsalat eignet sich gut für die Aussaat in Töpfen. Eine Überwinterung im Topf gelingt nur, wenn die Töpfe im Freien stehen oder unter Dach auch über den Winter feucht gehalten werden.

      Sortenvielfalt

      Zwei Arten werden als Vogerl- oder Feldsalat bezeichnet: Die häufigere ist Valerianella locusta, die seltenere Valerianella eriocarpa. Beide sind auch heimische Wildpflanzen, die man als Beikräuter in Weingärten und ähnlichen Standorten entdecken kann. Vogerlsalat wurde lange ausschließlich besammelt, erst um 1700 beginnt seine Geschichte als Kulturpflanze. Die Sorten unterscheiden sich in der Blattstellung, in Form, Größe und Farbe der Blätter.

      • ‚Dunkelgrüner Vollherziger 2‘ (DF): klassischer, robuster, klein-rundblättriger Typ, sehr winterfest. (www.shop.dreschflegel-saatgut.de)

      • ‚Verte de Cambrai‘ (DF, AN)*: französische Sorte vom Typ ‚Dunkelgrüner Vollherziger‘, für den Herbst bis Winteranbau unter Glas und teilweise Sommer im Freiland. Blätter breit, glänzend, mittelgroß und mittelfein, dunkelgrün. Starkwüchsig, guter Ertrag. Blattqualität mittelfein, widerstandsfähig gegen Pilzkrankheiten. (www.shop.dreschflegel-saatgut.de)

      • ‚Vernor‘ (AN): kälteresistente, raschwüchsige, verbesserte Selektion von ‚Dunkelgrüner Vollherziger‘. Guter Ertrag. Blatt groß, dunkelgrün, glänzend. Bildet kompakte Rosetten. Blätter mit kurzem Stiel und breiter, ovaler Blattspreite.

      • ‚Verte à coeur plen 2‘ (RS): Typ ‚Dunkelgrüner Vollherziger‘, gesund und widerstandsfähig.

      • ‚Duplex‘ (ZO): kleines, dunkelgrünes, glattes Blatt, überwintert gut.

      • ‚Holländischer Breitblättriger‘ (DF): längliche, große Blätter, nicht frostfest. (www.shop.dreschflegel-saatgut.de)

      • ‚Etampes‘ (DF, AN): dunkelgrüne, mittelgroße Sorte, recht derbe Blätter mit hervortretenden Blattnerven, die sehr gut haltbar sind. Rand gewellt bzw. umgeschlagen. Kreuzförmige Blattstellung. Kleine, kompakte Rosette. Wächst langsam, aber gute Winterfestigkeit, im Frühling länger beerntbar.

      • ‚Matovilac 2‘ (AN): schmale, zungenförmige Blätter. Relativ große Rosetten (Durchmesser bis 13 cm), ursprünglich aus Kroatien.

      • ‚Vit‘ (AN, RS)*: resistent gegen Falschen Mehltau, raschwüchsig, dunkelgrün und rundblättrig. Guter Ertrag und sehr winterfest, sehr gut für Anbau unter Glas und Folie geeignet.

      • ‚Kölner Palm‘ (DF, AN)*: V. eriocarpa, (Wollfrüchtiger Feldsalat), alte Kultursorte aus der Ville bei Köln. Stark längliche, vergleichsweise helle Blätter. Besonders geeignet für den Überwinterungsanbau, da er im Frühjahr ca. 2 Wochen später schosst als andere Sorten, Zunächst weniger üppig als gewöhnlicher Feldsalat, geht aber erst im Mai in Blüte und bildet noch bis April ansehnliche Rosetten. Ernte März bis Ende April. (www.shop.dreschflegel-saatgut.de)

      • ‚Lisbeths Rapünzelchen‘ (DF): V. eriocarpa, alte, robuste, groß-, aber zartblättrige, spät schossende Sorte. Die Pflänzchen leuchten in einem frischen Buchenwaldgrün und bestechen durch einen sehr leckeren, kräftigen, aromatischen Geschmack, der im Winter besonders intensiv ist. Ernte Februar bis Mai.

      • ‚Gekielter Feldsalat‘ (AN, DF): wilde Vogerlsalatart mit schmalen, gefurchten Samen. Wild wachsend von den Weinbergen der Mosel.

      • ‚Goldherz‘ (ZO): längliche Blätter, die inneren Blätter sind gelb gefärbt, Spezialität der Samengärtnerei Zollinger.

      Vogerlsalat-Kulinarik

      Die Pflanzen enthalten viel Vitamin C und A und helfen, die Frühjahrsmüdigkeit zu vertreiben. Der Salat schmeckt besonders gut mit einer Marinade aus Kürbiskernöl, Apfelessig, Knoblauch, Salz und Pfeffer, auch Hanföl oder Walnussöl passen sehr gut.

      Sortenfotos

       Vogerlsalat

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       ‚Mäuseohr‘

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       ‚Kölner Palm‘

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       ‚Verte de Cambrai‘

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       ‚Elan‘

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       Frühjahrsaussaaten gehen rasch in Blüte.

       (Basella alba)

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       Malabarspinat rankt gerne in die Höhe.

      Malabarspinat stammt aus Indien. Bei uns ist er selten kultiviert, aber doch der bekannteste Vertreter aus der Familie der Basellgewächse. Die schöne Pflanze benötigt ein sonniges, warmes Plätzchen und ein Rankgerüst. Die jungen, dickfleischigen Blätter werden bis zu 8 cm breit, können über den Sommer, gemeinsam mit den jungen Trieben laufend geerntet werden und schmecken köstlich nach jungem Mais.

      > Aussaat ab Ende März/Anfang April

      > Im Weinbaugebiet im Freiland, sonst geschützter Anbau

      > Auspflanzen ab Ende Mai

      > Braucht Rankgerüst

      > Laufend beerntbar

      > Vermehrung über Samen oder Kopfstecklinge

      > Samen 4–5 Jahre keimfähig

      Anbau

      Malabarspinat bevorzugt Böden, die Feuchtigkeit gut speichern, aber nicht zu Staunässe neigen. Auch auf Sandböden wächst die Pflanze gut, muss dann allerdings regelmäßig gegossen (oder idealerweise gemulcht) werden. Im Weinbauklima kann Malabarspinat im Freien kultiviert werden, in anderen Gebieten im Gewächshaus oder an einem geschützten Plätzchen an der Hauswand im Topf. Das tropische Gewächs ist mehrjährig, wird bei uns aber meist einjährig gezogen, da Malabarspinat-Pflanzen bei uns kaum überwintert werden. Daher wird im Frühjahr frisch gesät (siehe unten). Grundsätzlich lassen sich die Pflanzen


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